
Saftigem Grünzeug können viele Pferde nicht widerstehen – beim Ausritt ist das allerdings tabu. (Bild: Photosite?/?shutterstock.com)
Fressen unterwegs: Die grüne Versuchung
Beim Ausreiten kann es lästig und gefährlich sein, wenn Pferde unaufgefordert grasen. Reiter sollten wissen, wie sie dem vorbeugen, im Notfall richtig reagieren und wann das Fressen unterwegs erlaubt werden kann.
Im Frühling stellt frisches Gras eine große Herausforderung für Pferde dar, die monatelang kein Grünfutter hatten. Laut der pferdepsychologischen Verhaltenstherapeutin Zoe Sanigar Zollinger ist dies ein natürliches Verhalten und kein Zeichen von Unart. Dennoch sollte man dem Verlangen nicht nachgeben, um problematisches Verhalten zu vermeiden.
Vorbeugende Maßnahmen
Eine artgerechte Haltung mit ständigem Zugang zu gutem Raufutter kann die Versuchung reduzieren. Zudem empfiehlt Sanigar Zollinger einen klaren "Arbeitsvertrag" zwischen Reiter und Pferd, der Gehorsam fordert und die Bedürfnisse des Pferdes berücksichtigt. Dies setzt eine solide Grundausbildung voraus.
Aufmerksamkeit ist entscheidend
Reiter müssen stets aufmerksam sein, um das Grasen zu verhindern. Sanigar Zollinger betont, dass eine sanfte und nachgiebige Reiterhand notwendig ist, aber das Zerren am Zügel tabu bleibt, da es das Vertrauen des Pferdes ins Gebiss zerstören kann. Stattdessen sollte man das Pferd mit einem scharfen „Nein“ korrigieren und bei korrektem Verhalten loben.
Pausen während langer Ritte
Für längere Ritte sollten Pausen zum Trinken und Fressen eingeplant werden. Sanigar Zollinger rät, abzusteigen und dem Pferd ein klares Handzeichen zu geben, dass es nun fressen darf. Solche Pausen sind wertvoll, da sie die Motivation des Pferdes steigern.
Mit diesen Tipps kann man das Grasen unterwegs sicher und kontrolliert handhaben, um sowohl das Wohl des Pferdes als auch die Sicherheit des Reiters zu gewährleisten.